20 Jahre WBC Jerusalem – Eröffnung des Jubiläumsjahres mit Johanna Uekermann

Am 9. April 1996 haben drei sozialistischen Jugendbewegungen aus Israel, Palästina und Deutschland beschlossen, ihre Beziehungen zu stärken, indem sie das Willy Brandt Center Jerusalem gründen. Dieses Jahr feiern wir unser 20-jähriges Bestehen.
Wir blicken zurück auf unsere politische Zusammenarbeit, unsere Bildungsprogramme und engagierten Kunstprojekte.  Zur gleichen Zeit blicken wir nach vorne und arbeiten weiter an unserer gemeinsamen Vision einer friedlichen Zukunft.
Johanna Uekermann, Vorsitzende der Jungsozialisten in der SPD (JUSOS) eröffnete gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern das Jubliäumsjahr mit einer Festrede:

 

„Liebe Freundinnen und Freunde des Willy Brandt Zentrums Jerusalem, liebe Genossinnen und Genossen,
wir beginnen unser Jubiläumsjahr an einem historischen Datum. Vor 20 Jahren haben unsere Vorgänger Ofer Dekel, Sabir Tomezi und Andrea Nahles die Partnerschaftsvereinbarung für die Gründung des Willy Brandt Zentrums unterschrieben. Um ehrlich zu sein sind wir mit unseren Feierlichkeiten zwei Tage zu früh, weil das eigentliche Datum, der 9. April, dieses Jahr auf einen Samstag fällt. Aber nicht nur das Datum ist anderes als damals, auch der Ort unserer Zusammenkunft hat sich etwas nach Süden verschoben. Das Gründungsdokument wurde in Ramallah unterschrieben.
Was damals möglich war, scheint heute unmöglich zu sein. Dennoch ermutigt es uns unsere gemeinsamen Anstrengungen fortzusetzen. Politische Realitäten werden von Menschen gemacht und können von Menschen geändert werden. Wir haben gute und schlechte Zeiten in den letzten 20 Jahren gesehen. Aber selbst in den dunkelsten Stunden von Krieg und Blutvergießen hat unser Zentrum bewiesen, dass es die Verbindungen zwischen unseren Verbänden aufrecht erhalten  und Hoffnung an unsere Mitglieder vermitteln kann, dass eine Verbesserung der Lage möglich ist.
Manchmal fragen mich Menschen – sei es im internationalen Kontext oder vor Ort im Nahen Osten – warum wir als Jusos den komplizierten Weg der doppelten Solidarität weitergehen. Meine Antwort ist einfach: Es ist wegen euch. Als die progressiven Kräfte in Israel und Palästina, die nach Frieden streben, verdient ihr unsere Unterstützung. Euer Mut an eine friedliche Zukunft zu glauben, in der Israelis und PalästinenserInnen Seite an Seite leben, ist für uns eine große Inspiration. Es motiviert uns fortlaufend unsere Zeit und unsere Ressourcen in das Willy Brandt Zentrum zu investieren.
Auch wenn die Zukunftsperspektiven nicht immer gut aussehen, sind wir als Jusos überzeugt, dass unsere Partnerschaft einen Mehrwert für die politische Landschaft Jerusalems hat. Mit Blick auf die Erfahrungen der letzten 20 Jahre sollten wir dieses Jubiläum nutzen, um unsere Partnerschaft weiterzuentwickeln und unsere Beziehungen zu vertiefen. Die Jusos werden den internationalen Kampf für eine gerechtere und friedlichere Welt fortsetzen. In unserer Partnerschaft teilen wir dieses Ziel aufgrund unserer gemeinsamen Werte. Mit Blick auf die Zukunft kann ich sagen: Wir sind an eurer Seite. Wir ringen um die selbe Sache.“