Das WBC
Das Willy Brandt Center ist ein einzigartiges Begegnungszentrum in Jerusalem. Hier treffen sich junge Menschen aus Israel, Palästina und der ganzen Welt auf Augenhöhe und über Grenzen und Konfliktlinien hinweg. Die Jugendlichen bringen sich in verschiedenen Projekten in den Bereichen Politik, Bildung und Kultur ein, bauen auf diese Weise Vorurteile ab und suchen gemeinsam nach Lösungen für eine bessere Zukunft. Denn die Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft ist das, was uns zusammenbringt und zusammenhält. Das Zitat „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ von Willy Brandt ist das Leitmotiv, das uns antreibt, immer weiterzumachen.
Unser Ziel
Wir leben die doppelte Solidarität mit progressiven Kräften im israelisch-palästinensischen Konflikt. Wer diesen Konflikt nachhaltig lösen will, muss Menschen auf Augenhöhe zusammenbringen und Vertrauen aufbauen. Mit dem WBC haben wir einen „Safe Space“ geschaffen, einen geschützten Raum, in dem Ideen entwickelt und selbstkritische Analysen getroffen werden können. Das WBC ist ein Ort für Fragen, die man sonst nicht stellen kann, für Antworten, die die andere Seite oft überraschen und zeigen: wir sind uns ähnlich.
Wir teilen die gleichen Werte: Freiheit, Gleichheit und internationale Solidarität. Diese Ziele wollen wir erreichen. In unseren fortlaufenden Projekten, mit bi- und trilateralen Seminaren, mit Workshops, Kunst- und Kulturprojekten, mit Delegationsreisen, Sprachkursen und Angeboten zum internationalen Jugendaustausch.
Unsere Geschichte
Das WBC ist 1996 auf Initiative der Jusos gegründet worden. Damit sollte vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ein Beitrag zur Verständigung in der Region geleistet werden. Heute dient es für viele zivilgesellschaftliche Kräfte, Jugendorganisationen, Gewerkschaften und friedensorientierte Parteien als wichtiger Ort des Dialogs.
Gründungsphase
Als 1996 in Ramallah der deutsch-israelisch-palästinensische Gründungsvertrag des „Willy-Brandt-Zentrums für Begegnung und Verständigung“ unterschrieben wurde, hatte der Osloer Friedensprozess bereits erhebliche Rückschläge erlitten. Zivile Konfliktbearbeitung wurde als Notwendigkeit und zentrale Herausforderung in diesem Konflikt erkannt. Die Partner stimmten darin überein, dass der Friedensprozess ohne einen parallelen gesellschaftlichen Prozess nicht funktionieren könne. Fundament und Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Verwirklichung der Zwei-Staaten-Lösung.
Friedensarbeit
Im Jahr 2000 startete das erste Projekt des Zivilen Friedensdienstes in der Region und eröffnete im Jerusalem das erste Büro des Willy Brandt Centers. In enger Kooperation mit dem Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) und gefördert durch ein neues Programm des Bundesentwicklungshilfeministerium war es der Auftrag, ein Netzwerk für Projekte der zivilen Konfliktbearbeitung aufzubauen.
Grüne Linie
Im Jahr 2003 gelang es dem Willy-Brandt-Zentrum e.V., auf der grünen Linie – der Waffenstillstandslinie von 1948 zwischen Ost- und West-Jerusalem – ein Haus anzumieten und dort ein Internationales Begegnungszentrum zu schaffen. Dieser Standort war bewusst gewählt und „materialisierte“ die Idee des Zentrums als einen Ort, der für beide Seiten gleichermaßen zugänglich sein möchte, nicht nur geographisch, sondern auch emotional.
Die Lage auf der grünen Linie ist in Zeiten stetiger Rückschritte im Friedensprozess für die Nachhaltigkeit der Arbeit des WBC von entscheidender Bedeutung. Denn nur so konnten sich bis heute alle Organisationen dazu entscheiden, an der Idee des Zentrums festzuhalten und weiterhin in Kontakt zu bleiben.
Begegnungszentrum für alle
2014 etablierte der Willy-Brandt-Zentrum e.V. die gemeinnützige Gesellschaft „Center for International Encounters“. Diese hat die Aufgabe, die Angebote noch weiter zu öffnen und das Zentrum zu einer internationionalen Begegnungsstätte auszubauen.